Hier der Bericht von Jonny von der
DVM U14w 2009 in Neumünster
Deutscher Meister 2009. Die Idee, die sich vor ungefähr zehn Jahren in Fuchsi entwickelte, wurde am 29. Dezember Realität. Damals fasste er den Entschluss, speziell nach schachbegeisterten Mädchen Ausschau zu halten. Von manchen nur belächelt, wurde unsere Mädchen-Abteilung erst zu einer der erfolgreichsten in Hessen, nun in Deutschland.
Mein erstes Turnier als Betreuer begann mit einer relativ angenehmen Anreise nach Neumünster per Zug. Sophia, My Linh, Sophie, Fuchsi, Carmen und ich fuhren am zweiten Weihnachtsfeiertag in Darmstadt los. In Frankfurt am Bahnhof trafen wir dann auf Lisa, unsere Gastspielerin, die bisher nur My Linh kannte. Nach unserer Ankunft waren wir positiv überrascht von der Jugendherberge. Die Zimmer waren top ausgestattet und auch das kostenlose WLAN ließ keine Wünsche offen. Erschreckt musste ich am Abend in der Betreuerbesprechung feststellen, dass bei dem Turnier die Null-Karenz-Regel gelten sollte. Doch auch diese, sagen wir mal umstrittene Regel, konnte die angenehme Atmosphäre im Turniersaal nicht trüben. Zum Glück musste sie nie angewendet werden.
Am nächsten Morgen ging es zu nächst gegen SG Porz, die relativ locker mit 4:0 gewonnen wurde. Die danach folgende Runde gegen OSG Baden-Baden, war schon eine der entscheidenden Paarungen. Nach einigem Zittern war es vor allem My Linhs Nervenstärke zu verdanken, dass am Ende 2,5:1,5 für uns hieß. Die Abende verbrachten wir zumeist im Kaminzimmer. Hier hatte sich die Organisation und Turnierleitung um Kenneth, Malte, Raphael, Jule und Eberhard eingerichtet und es gab das kostenlose WLAN. Die schöne Stimmung dort nutze vor allem unsere Mannschaft um zu bloggen oder sich vorzubereiten. Der zweite Tag war der Tag der Endscheidung. Mit TuRa Harksheide und Chemnitzer Aufbau wurden zwei Mitfavoriten geschlagen. Beides Mal mit 2,5:1,5 knapp, aber sicher nicht unverdient. Nachdem wir in den Runden 5 und 6 USG Chemnitz und Porta Westfalica mit 4:0 beziehungsweise 3:1 besiegt hatten, kam auch noch Beihilfe durch Harksheide hinzu, die Chemnitzer Aufbau schlugen. Damit standen wir bereits vorzeitig als Meister fest, da uns der Vorsprung von drei Mannschaftspunkten nicht mehr genommen werden konnte. Die Anspannung viel von uns ab. Wir waren sogar so entspannt, dass wir das Abendessen vergaßen und Sophia, Sophie und ich eine Schnellrestaurantkette mit einem goldenen M als Logo besuchten. Obwohl wir den Abend mit Tandem und Musik verbrachten, durften wir die letzte Runde und die Vorbereitung nicht zu lasch nehmen. Die Mädels hatten bei einem vergangenen Turnier am eigenen Leib gespürt, wie verzerrt das Klassement wird, wenn der feststehende Deutsche Meister in der letzten Runde nicht mehr voll mitspielt. Außerdem standen Brettpreise und DWZ auf dem Spiel. Trotz einer eher kurzen Nacht schafften wir es mit einem 3:1 gegen Leipzig unsere weiße Weste zu erhalten.
Beeindruckend war die Konstanz der vorderen Bretter, die sich auch durch Preise als bestes erstes beziehungsweise zweites Brett für die Mannschaftsführerin Sophia und My Linh äußerte. Dabei sollte man die enorme Belastung mit drei Doppelrunden bei langer Zeit bedenken. Leider reichte es für Lisa mit 6 Punkten und keiner Niederlage nicht für den ersten Platz am dritten Brett. Für Sophie ist das Turnier unglücklich gelaufen, was sicherlich nicht an ihrem Einsatz lag. Aber genau deshalb tritt man ja als Mannschaft an und nicht als Einzelspielerin: Die anderen bügeln die Fehler aus.
Nach einem kleinen Missverständnis beim Umsteigen in Hamburg und einer damit verbundenen verspäteten Heimkehr (die für Lisa leider noch länger dauerte) waren wir dann alle froh mit dem Pott im Gepäck wieder in Darmstadt anzukommen, wo wir zugleich von Sophias Mutter freudig begrüßt wurden. Obwohl es schön war, hat dieses Turnier auch einiges an Kraft gekostet und ich musste feststellen, dass das Betreuerleben doch nicht so entspannend ist wie ich es mir vorgestellt hatte ;-).
Zuletzt möchte ich noch mal auf die tolle Stimmung im Kaminzimmer zusammen mit anderen Betreuern (Gruß nach Porz) und dem Organisationsteam ansprechen sowie den lockeren Stil von Fuchs loben. Das hat jeweils zu einer guten Stimmung in der Mannschaft und sicher auch zum Erfolg beigetragen.
Danke Mädels, dass ihr mich gefragt habt. So einen Sieg erlebt man vielleicht nur ein Mal in der „Trainerkarriere“.
Jonny
Herzlichen Glückwunsch allen Beteiligten!
AntwortenLöschenJa, Trainer werden ist nicht schwer, Betreuer sein dagegen sehr.
Ich habe selbst viele viele Stunden Betreuerdasein hinter mir, sowohl in Einzelturnieren als auch mit der Mannschaft des SC Steinbach im Taunus, wo meine Söhne und ich seinerzeit gemeldet waren!
Noch einmal an alle meinen herzlichen Glückwunsch!
Harald E. Balló
Präsident Hessischer Schachverband